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Foto Amt Schwarzenbek-Land

Steinbeil gefunden in Kankelau
 Steinbeil

Kornrade
 Kornrade

Kanonenkugeln gefunden in Kankelau
Kanonenkugeln

Gruppenbild Feuerwehr von 1948
FFW von 1948

Luftaufnahme des Rundlings Kankelau von 1992
Luftaufnahme von 1992

Ausschnitt der Flurkarte von Kankelau
 Flurkarte von 1751

Geschichte

Kankelau wird erstmals 1230 unter der damaligen Ortsbezeichnung Cankelowe im Ratzeburger Zehntregister erwähnt.
Funde aus der Vor- und Frühgeschichte (Steinbeil und Kohlestellen von Kohlemeilern) weisen jedoch auf eine wesentlich frühere Besiedelung hin.
Der Name des Ortes stammt sehr wahrscheinlich von den Slawen und ist wohl das slawische Wort für die Kornrade, eine vom Aussterben bedrohte Ackerpflanze.
Die planmäßige Anlage als Rundling weist ebenfalls auf ein hohes Alter unseres Dorfes hin.
 
Kankelau wechselte mehrfach in seiner Geschichte die Grundbesitzer, z.B. schenkte 1278 Herzog Johann für 200 Mark das Dorf seiner Frau zum Leibgeding.
1350 brachte die Ritterfamilie der Schacks Kankelau in ihren Besitz. Die Kankelauer mussten ihren Pflichten (Abgaben und Hofdienste) bei verschiedenen Schacks in Müssen und Gülzow nachkommen.
 
Nachdem Andreas Gottlieb von Bernstorff 1718 Wotersen erwarb, inszenierte er innerhalb von sieben Jahren einen Ringtausch, sodass nun die Kankelauer Hufen und Katen allesamt zu Wotersen gehörten.
 
Wahrscheinlich 1735 wurde erstmals eine Schule in Kankelau eingerichtet.
 
In Kankelau lebten 1831 118 Personen, einhundert Jahre später nur noch 91 Personen und nach dem 2. Weltkrieg kurzzeitig bis zu 250 Menschen. Die Einwohnerzahlen sanken danach wieder auf z.B. 145 Personen im Jahr 1970.
Viele interessante Zahlen und Daten verschiedenster Ereignisse aus Kankelaus Vergangenheit  sind bekannt, wie z.B. die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr 1935.
 
1751 wurde die älteste erhaltene Flurkarte angefertigt. Sie diente als Bestandsaufnahme für die in den folgenden 37 Jahren durchgeführte Verkoppelung (Landumverteilung).
Die 7 Hufen und 5 Katen, die in diesen Verkoppelungsakten, sowie bereits im 17. Jahrhundert, genannt werden, sind noch heute nur wenig verändert in ihren Grundstücksgrenzen und in der Lage der Haupthäuser vorhanden.
In den Jahren 1920 bis 1949 wurden vor allem landwirtschaftliche Nebengebäude und vereinzelt Wohngebäude hinzugefügt. Ab 1950 wurden vor allem Siedlungs- und Einfamilienhäuser entlang der aus dem Dorf führenden Straßen und in Baulücken errichtet.
 
Aufgrund seiner geschichtlichen bis auf das Mittelalter zurückgehenden Flurstückseinteilung und seiner städtebaulichen sowie die Kulturlandschaft prägenden besonderen Bedeutung wurde der Dorfanger als siedlungsgeschichtliches Zeugnis der landwirtschaftlichen Kultur im Herzogtum Lauenburg in das Denkmalbuch eingetragen.
Er ist heute einer der letzten noch erhaltenen Dorfanger, in dem sich die gestaffelte Raumfolge dieses Siedlungstyps noch ablesen lässt: öffentlicher Platz in der Mitte des Dorfes, umliegende private Bauerngärten mit Hof- und Hausbäumen sowie private Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Die Leinweberkate, ein 1654 (+14/-3) erbautes Rauchhaus, ist ein Zweiständer-Fachwerkbauernhaus mit einem original erhaltenen doppelten Schwibbogenherd und steht ebenfalls unter Denkmalschutz.

(Sigrid Schenkenberg)


 

Dorfchronik

Anläßlich des 777 jährigen Jubiläums unseres Dorfs im Jahre 2007 wurde von engagierten Bürgern eine Dorfchronik erarbeitet und herausgegeben. Diese Dokumentation umfasst 112 Seiten und ist mit 150 Abbildungen farbig illustriert. Sie befasst sich mit der Geschichte des Dorfes wie z.B. der historischen Siedlungsstruktur, der Geschichte des Schulwesens, der Feuerwehr sowie Lebensbedingungen im Wandel der Zeit.

Dorfchronik als Broschüre

Zu beziehen ist diese Chronik zum Preis von 20€ über den Bürgermeister der Gemeinde.